Aufruf Typisierungsaktion in Schweich-Issel

„Die Zeit drängt!“: Dringend LebensretterIn für Leukämiekranken aus Schweich gesucht, 22-Jähriger braucht schnell StammzellspenderIn – Typisierung am 24. Februar

Die Angst um das Leben eines geliebten Menschen – für eine Familie in der Region Trier ist das bittere Realität. Die herkömmlichen Behandlungen helfen nicht um den Blutkrebs zu heilen. Die Transplantation gesunder Blutstammzellen könnte ihn retten. Um schnell einen passenden Spender zu finden, starten Freunde jetzt kurzfristig in Zusammenarbeit mit der Stefan-Morsch-Stiftung einen Aufruf, bei dem man sich als StammzellspenderIn registrieren kann:

Am Samstag, 24. Februar von 10 bis 16 Uhr in der ICV-Halle, Schulstraße 5 in Schweich-Issel.

Ein Team um eine Trierer Ärztin organisiert die Typisierung. Sie kennt die Familie: „Es ist ein entsetzliches Gefühl, um das Leben des eigenen Kindes zu bangen. Eine Typisierung ist für Menschen mit Blutkrebs eine wichtige Chance und viele junge Menschen wissen gar nicht, wie einfach sie so helfen können. Wir möchten für alle rund um Schweich und Umgebung, die noch nicht typisiert sind, die Gelegenheit schaffen. Bitte kommen Sie vorbei!“

Christiane Horsch, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Schweich und Stadtbürgermeister Lars Rieger unterstützen diese lebensrettende Aktion. „Bitte kommen Sie zahlreich und lassen sich typisieren! Sie können LebensretterIn werden.“

Christopher Schmid von der Stefan-Morsch-Stiftung beschreibt, wie unkompliziert die Typisierung vor Ort abläuft: „Man füllt die Einverständniserklärung aus und entnimmt sich selbst eine Speichelprobe. Vorher wird man von unserem Team genau aufgeklärt und kann Fragen stellen.“ Mitmachen können Erwachsene ohne chronische Erkrankungen. Jugendliche ab 16 können mit dem Einverständnis der Sorgeberechtigten ebenfalls mitmachen. Bis 40 Jahre ist die Typisierung kostenlos. Wer älter ist und sich trotzdem registrieren möchte, wird darum gebeten, für die Registrierungskosten von 40 Euro selbst aufzukommen. Christopher Schmid erklärt den Grund: „Für jede Neuaufnahme fallen uns 40 Euro Registrierungskosten an. Wir finanzieren das mit Hilfe von Geldspenden. Leider stehen diese jedoch nur begrenzt zur Verfügung. Da aus medizinischen Gründen vor allem junge Menschen als Spender oder Spenderin ausgewählt werden, müssen wir hier leider diese Altersgrenze ziehen.“

Um als SpenderIn in Frage zu kommen, müssen bestimmte Genmerkmale mit denen einer Patientin oder des Patienten übereinstimmen. Diese sogenannten HLA-Merkmale kommen in einer unfassbar großen Vielfalt vor. Je mehr Menschen das machen, umso größer ist die Chance, dass der lebensrettende Volltreffer dabei ist – für den jungen Mann aus Schweich, aber auch für andere Betroffene. 

Wer sich nicht typisieren lassen darf oder möchte, kann die Aktion auch mit einer Geldspende unterstützen. Auch kleine Beiträge helfen.

Spendenkonto der Stefan-Morsch-Stiftung:

Stichwort „Typisierung Trier“

IBAN DE76 5625 0030 0000 2222 24

BIC BILADE55XXX, Kreissparkasse Birkenfeld

Die Stefan-Morsch-Stiftung ist Deutschlands erste Stammzellspenderdatei. Mitte der 1980er Jahre bewegte das Schicksal des 16-jährigen Stefan Morsch viele Menschen in Deutschland und weltweit. Er war der erste Europäer, dessen Leukämie durch die Übertragung von fremdem Knochenmark geheilt werden konnte. Leider starb Stefan nach einem halben Jahr an einer Lungenentzündung. Seine Idee, in Deutschland eine Datenbank für Stammzellspender:innen aufzubauen, um anderen Leukämiepatient:innen eine Chance auf Heilung zu ermöglichen, ist mit der Gründung der Stefan-Morsch-Stiftung 1986 Realität geworden. Heute sucht und vermittelt die Stiftung Stammzellspender:innen für Transplantationskliniken im In- und Ausland und koordiniert Stammzellentnahmen in enger Absprache mit der transplantierenden Klinik. Im eigenen HLA-Labor werden die eingehenden Blut- und Speichelproben potenzieller Stammzellspender:innen analysiert. Zudem fördert die Stefan-Morsch-Stiftung verschiedene Forschungsprojekte, berät und begleitet Patient:innen und ihre Familien und hilft, wenn Betroffene aufgrund der Erkrankung in eine finanzielle Notlage gekommen sind.